Der Infarkt-bedingte kardiogene Schock – ein Update
Journal für Kardiologie 2022; 29 Nr. 3-4
L. Tölly1, K. Huber1, 2, U. Zeymer3, 4
Kurzfassung: Der kardiogene Schock ist weiterhin
die häufigste Todesursache bei Patienten mit akutem
Herzinfarkt, die 30-Tage-Sterblichkeit beträgt 40–50
%. Eine frühe Risikostratifizierung kann mittels
einfacher klinischer Parameter wie im IABP-Shock-
Score oder mit biochemischen Parametern wie im
CLIP-Score erfolgen. Die Prognose wird durch eine
frühzeitige invasive Strategie mit erfolgreicher PCI
der „culprit lesion“ oder einer koronaren Bypass-
Operation verbessert. Nachdem die früher häufig
eingesetzte intra-aortale Ballonpumpe (IABP) in der
IABP-SHOCK-II-Studie keinen Vorteil gegenüber der
konservativen Therapie zeigte, werden zunehmend
invasivere mechanische Unterstützungssysteme wie
das IMPELLA-System und die perkutane Herzlungenmaschine
(„extracorporeal life support“, ECLS) eingesetzt. Derzeit laufende randomisierte Studien (Dan-GER und ECLS-Shock, Euro-Shock) werden den Stellenwert dieser Systeme definieren.
Abstract: Cardiogenic shock – an update 2022. Cardiogenic shock remains the most common cause
of death in patients with acute myocardial infarction
and 30-day mortality approximates 40–50%. Early
risk stratification can be performed by using either
clinical or biochemical parameters as proposed by
the IABP-Shock Score or the CLIP-Score. Prognosis
is improved by an early invasive strategy with PCI
of the culprit lesion or by coronary artery bypass grafting (CABG). Since the previously frequently used intra-aortic balloon pump (IABP) did not show
any benefit compared to conservative treatment in
the IABP-SHOCK II trial, other invasive mechanical
support systems such as the IMPELLA system or the
extracorporal life support (ECLS) are increasingly
used. Currently ongoing randomized clinical trials
(Dan-GER, ECLS-Shock, Euro-Shock) will contribute
in regognizing the value of these systems.
Einleitung
Trotz zahlreicher Fortschritte in der Diagnostik und Therapie
von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS), wie die
Strategie einer frühestmöglichen primären perkutanen Koronarintervention
(pPCI) mit Wiedereröffnung der „culprit
lesion“, stellt der Infarkt-bedingte kardiogene Schock (IKS)
nach wie vor eine kardiologisch-intensivmedizinische Herausforderung
dar. Obwohl die mit dieser Komplikation assoziierte
Mortalität nach wie vor hoch ist und bis zu 50 % der betroffenen
Patienten das 30-Tage-„follow-up“ nicht überleben, ist
die Datenlage im Vergleich zu Patienten mit ACS ohne IKS
noch beschränkt. Diese Arbeit wurde mit der Intention verfasst,
sowohl klare Definitionen als auch klinisch-praktische
Empfehlungen zur Diagnose und Therapie beim ACS und IKS
zusammenzufassen und basiert im Wesentlichen auf einem
Positionspapier und dementsprechenden „update“ der „Acute
Cardiovascular Care Association“ (ACVC) der „European Society
of Cardiology“ (ESC) [1].
Definition des kardiogenen Schocks
Der kardiogene Schock ist gekennzeichnet durch eine Verminderung
der kardialen Pumpfunktion mit konsekutiver Minderperfusion
und folglich kritisch reduzierter Sauerstoffversorgung
der Organe mit den daraus resultierenden klinischen
Zeichen und Symptomen wie kalte Extremitäten, Oligurie, veränderter
Bewusstseinszustand oder Hypotonie [2, 3]. Darüber
hinaus ist dieser Zustand geprägt durch ein deutlich herabgesetztes
Herzzeitvolumen mit Endorgan-Hypoperfusion und
Hypoxie trotz adäquatem intravaskulärem Volumenstatus.
Die allgemeinen Charakteristika zur Diagnose des IKS sind in
Tabelle 1 dargestellt. Dazu gehören neben einfach zu erfassenden
klinischen Zeichen wie Hinweise auf pulmonale Stauung
oder Parameter wie Hypotonie < 90 mmHg für mindestens 30
Minuten, auch die Endorgan-Minderperfusion mit Oligurie,
kalten Extremitäten oder Bewusstseinsveränderungen sowie
laborchemische Werte wie arterielles Laktat > 2,0 mmol/L.
Die Definition und Klassifikation des IKS ist weiter Gegenstand
der wissenschaftlichen Diskussion. Baran et al. forderten daher
2019 eine, von der „Society for Cardiovascular Angiography &
Interventions“ (SCAI) anerkannte und implementierte, differenziertere
Einteilung in fünf Stadien wie „at risk“, „beginning
or pre-shock“, „classical“, „deteriorating“, und „extremis
cardiogenic shock“, um Maßnahmen und Therapieziele individueller
und exakter anzupassen [4]. Prospektive Studien mit dieser
Klassifikation fehlen allerdings, sodass abzuwarten bleibt,
ob diese Klassifikation zu einer Verbesserung der Versorgung
des IKS beiträgt.
Eingelangt und angenommen am 03.02.2022
Aus der 13. Medizinische Abteilung mit Kardiologie und Internistischer Intensivmedizin,
Klinik Ottakring (ehem. Wilhelminenspital), Wien, Österreich; der 2Sigmund-Freud-Privatuniversität,
Medizinische Fakultät, Wien, Österreich; dem 3Klinikum Ludwigshafen,
Ludwigshafen,
Deutschland und dem 4Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen,
Deutschland
Korrespondenzadresse: Dr. Lukas Tölly, 3. Medizinische Abteilung mit Kardiologie und
Internistischer Intensivstation, Klinik Ottakring (ehem. Wilhelminenspital), A-1160 Wien,
Montleartstraße 37; E-Mail: lukas.toelly@gesundheitsverbund.at
Epidemiologie und Prognose des IKS
Jährlich werden ungefähr 70.000–80.000 Patienten mit IKS in
Europa behandelt [5].
Obwohl die Mortalität zwischen IKS beim STEMI und
NSTEMI
ähnlich beziffert wird, ist die Inzidenz von IKS bei
STEMI mit 5–10 % deutlich höher verglichen mit 2–4 % bei
NSTEMI [6, 7]. Mit dem zunehmenden Einsatz einer frühzeitigen
PCI und Revaskularisation in den vergangenen Jahren
korreliert grundsätzlich ein Rückgang an Mortalität in internationalen
Datenbanken bei Herzinfarkt und Herzinsuffizienz
[8–10]. Nichtsdestotrotz verbleibt die 30-Tages-Kurzzeit-Mortalität
beim IKS trotz aller diagnostischen und therapeutischen Fortschritte seit Jahren bei bis zu 50 % [11, 12]. Auch
die 6-Jahres-Langzeit-Mortalitätsrate der 2020 publizierten
IABP-SHOCK-II-Studie stellte mit 66,7 % [13] ebenfalls keine
wesentliche Veränderung im Vergleich zu den bereits 2006
präsentierten 67,2 % aus der SHOCK-Studie dar [14].
Pathophysiologie des IKS
Der IKS ist in erster Linie durch eine kritische Beeinträchtigung
der kardialen Pumpfunktion mit konsekutiv deutlich
herabgesetztem Herzzeitvolumen und daraus resultierender
Endorgan-Hypoperfusion geprägt [5, 15, 16]. Ursächlich dafür
liegt in den meisten Fällen vom IKS primär ein linksventrikuläres
Pumpversagen im Rahmen einer akuten Ischämie vor.
Auf pathophysiologischer Ebene führt dies zu einem erhöhten
linksventrikulären Füllungsdruck und in weiterer Folge durch
reduziertes Herzzeitvolumen zu Hypotonie und Gewebesowie
Endorgan-Hypoperfusion. Weitere Faktoren, die das
Herzzeitvolumen beeinträchtigen können, sind die dadurch
zusätzlich reduzierte Koronar-Perfusion sowie ein fortschreitender
myokardialer Schaden mit Reduktion der linksventrikulären
Leistung. Die Folgeerscheinungen betreffen nicht nur
das Herz, sondern darüber hinaus Lunge, Niere und Gehirn
mit den Folgen einer pulmonalen Stauung und peripheren
Ödemen, Reduktion der glomerulären Filtrationsrate (GFR)
und Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
(RAAS) mit Rückresorption von Natrium und Flüssigkeit.
Bewusstseinstrübung durch zerebrale Minderperfusion ist
nicht nur ein weiteres häufiges klinisches Merkmal vom IKS
speziell im Anfangsstadium, sondern korreliert auch mit einer
schlechten Prognose. Bei einigen Patienten mit IKS wird zusätzlich
durch die Aktivierung von Entzündungskaskaden ein
Zustand vergleichbar mit dem akutem „systemic inflammatory
response syndrom“ (SIRS) induziert [1, 17].
Differentialdiagnose zu anderen
Schockzuständen
Differentialdiagnostisch muss zunächst zwischen IKS und anderen
Typen von Schock unterschieden werden. Dazu können
neben klinischem Status und Anamnese primär Echokardiographie,
Laborparameter und EKG herangezogen werden. Um differentialdiagnostisch zugrundeliegende Ursachen wie Pulmonalembolie,
Perikardtamponade oder Hypovolämie auszuschließen,
sollte daher immer initial eine Echokardiographie beim IKS
durchgeführt werden. Die unterschiedlichen Differentialdiagnosen
mit jeweiliger Diagnostik sind in Tabelle 2 angeführt.
Risikostratifizierung
Der bis vor Kurzem einzige IKS-Score mit interner und externer
Validierung stammt aus der IABP-SHOCK II-Studie [18].
Um Patienten in eine „low“, „intermediate“ und „high-risk“ Gruppe einzuteilen, wurden anhand von
sechs Parametern wie Alter > 73 oder
Zustand nach Insult insgesamt 9 Punkte
vergeben. Daraus ergab sich schließlich
für die drei Risikogruppen eine 30-Tages-
Mortalität von 20–30 %, 40–60 %
beziehungsweise 70–90 %.
Mit dem rezent veröffentlichten CLIP-Score
wurde der bis dato erste ausschließlich
auf laborchemischen Parametern
basierende Score zur Mortalitäts-Risikostratifizierung
beim IKS präsentiert
(Abb 1) [19]. Lediglich vier Parameter
– Cystatin-C, Laktat, Interleukin-6 und
NT-pro-BNP – sollen zukünftig eine
frühzeitige und durch einmalige Blutabnahme
verfügbare Risikostratifizierung
sowie Patientenselektion für weiterführende
Therapien unterstützen [19]. Dabei
hat sich erhöhtes Laktat, bereits eines der
Kriterien bei der Diagnose des IKS und
ebenfalls im IABP-SHOCK-II-Risikoscore
enthalten, als stärkster Prädiktor für
die 30-Tages-Mortalität beim IKS herausgestellt [19]. Die mögliche Bedeutung,
aber auch die potentiellen Schwächen des
CLIP-Scores im Vergleich zu den früheren
etablierten Scores wurden in einem Editorial
in derselben Ausgabe des
European
Heart Journals diskutiert (Tab. 3) [20].
Abbildung 1: Revaskularisations-
Behandlungsalgorithmus
in Abhängigkeit des koronarangiographischen
Befundes. Der
Empfehlungsgrad und jeweilige
Evidenzgrad entsprechend den
rezentesten Leitlinien der European
Society of Cardiology (ESC)
sind in Klammer nachgestellt, sofern
vorhanden [22]. CABG: Aortokoronare
Bypass-Operation
(„coronary artery bypass graft“);
IRA: Infarkt-bezogene Arterie
(„Infarction Related Artery“);
NSTEMI: Non-ST-Strecken-Elevations-
Myokardinfarkt („non-STsegment
elevation myocardial
infarction“); STEMI: ST-Strecken-
Elevations-Myokardinfarkt („STsegment
elevation myocardial
infarction“); pPCI: Primäre Perkutane
Koronarintervention („Primary
Percutaneous Coronary
Intervention“). Übersetzt aus [1];
Nachdruckgenehmigung angefordert.
Initiales therapeutisches Vorgehen
Um eine frühestmögliche PCI zu ermöglichen,
sollten Patienten mit IKS immer direkt an einer tertiären Klinik (mit 24/7 verfügbarem Herzkatheterlabor)
aufgenommen werden [21, 22]. Ein Teil der
Patienten benötigt in weiterer Folge nach einer pPCI entweder
ein temporäres mechanisches Unterstützungssystem („mechanical
circulatory support“, MCS) oder eine aortokoronare
Bypass-Operation (ACB-OP) im Falle einer frustranen pPCI
oder mangelnder Aussicht auf hämodynamische Stabilisierung
nach pPCI. Findet dieser Eingriff nicht an einem tertiären Zentrum
statt, sollte ehestmöglichst eine Transferierung an ein
Zentrum mit entsprechenden personellen sowie infrastrukturellen
Möglichkeiten erfolgen. In den USA plädierten Rab et al.
für spezielle „Cardiac Shock Care“ Zentren, die personell sowohl
mit einer Herzchirurgie als auch Kardiologie und räumlich
mit mindestens zwei Herzkatheterlabors ausgestattet sind,
sowie Kapazität speziell für zwei MCS wie eine extrakorporale
Membranoxygenierung (ECMO) oder die Implantation einer
Impella bieten [23]. Eine lokale Etablierung von dezidierten
multidisziplinären „Cardiogenic Shock Teams“ scheint ebenfalls
sinnvoll, um die Versorgung von Patienten mit IKS bestmöglich
und effizient zu gestalten [23, 24]. Tertiäre Zentren
in Österreich und Deutschland haben nicht immer eine Herzchirurgie
vor Ort, in den meisten Fällen jedoch Erfahrung im
Umgang mit MCS und entsprechenden Zugang dazu.
Monitoring
Um rechtzeitig auf zunehmende hämodynamische Instabilität
zu reagieren, das Ansprechen auf therapeutische Interventionen
zu beurteilen und gegebenenfalls die Notwendigkeit des
Einsatzes eines MCS zu beurteilen, ist in jedem Fall ein kontinuierliches
Monitoring von Patienten mit IKS indiziert [2,
25]. Das Monitoring sollte neben der Standardüberwachung
mittels regelmäßiger laborchemischer Kontrollen, EKG-Telemetrie
oder invasiver Messung des zentralvenösen Druckes und der Sauerstoffsättigung bei diesem ausgewählten Patientenkollektiv
auch weitere Maßnahmen wie beispielsweise den
Einsatz eines Swan-Ganz (Rechtsherz-) Katheters beinhalten
[26]. Das betrifft insbesondere hämodynamisch instabile, katecholaminpflichtige
Patienten oder jene mit unklarer hämodynamischer
Situation, bei denen eine exakte Quantifizierung
des Herzzeitvolumens angezeigt ist [26].
Andere Parameter – wie die Urinausscheidung – sind grundsätzlich
stündlich zu erfassen und geben genauso wie das Serumkreatinin
indirekt Aufschluss über die renale Perfusion
und ein drohendes akutes Nierenversagen.
Eine genaue Auflistung der gängigsten Empfehlungen zum
Monitoring beim IKS ist in Tabelle 4 zusammengefasst.
Therapeutische Optionen
Wie bereits erwähnt, steht primär die frühzeitige Revaskularisation
mittels Herzkatheter und PCI beim IKS im Vordergrund,
während eine Fibrinolyse lediglich Patienten mit STEMI bei
mangelnder Verfügbarkeit oder Möglichkeit einer PCI vorbehalten
ist [21]. Das spiegelt sich ebenfalls in den aktuellen
Leitlinien der ESC wieder, wo dieses Vorgehen mit einer Klasse-
IIa-C-Indikation empfohlen wird [21, 22]. Der Benefit einer
solchen frühzeitigen Revaskularisations-Strategie mit PCI
(oder gegebenenfalls mit ACB-OP) gegenüber einer Strategie
mit initial medikamentös-pharmakologischer Stabilisierung
und die dadurch signifikant reduzierte 6-Monats-Mortalität,
wurden erstmals in der SHOCK-Studie nachgewiesen [14, 27,
28]. Ursächlich dafür scheint unter anderem die verkürzte Zeit
bis zur Reperfusion zu sein, was die Bedeutung eines Vorgehens
mit Fokus auf minimale Ischämiezeit unterstreicht [29].
Obwohl eine PCI beim IKS die weitaus häufiger eingesetzte
Methode verglichen mit ACB-OP darstellt (96 % PCI vs. 4 %
ACB-OP, IABP-SHOCK-II-Studie), bietet keine der beiden
Optionen einen signifikanten Vorteil hinsichtlich der Sterblichkeit
[11, 30, 31]. Randomisierte Studien zum Vergleich von
PCI und ACB-OP im IKS liegen allerdings nicht vor.
Dennoch sollte in jenen Fällen, wo aufgrund eines komplexen
Koronarbefunds eine PCI ungeeignet scheint oder die PCI
nicht erfolgreich verlaufen ist, die Option eines ACB-OP in
Erwägung gezogen werden [22]. Die Entscheidung für eine
ACB-OP sollte immer unter Beachtung der zeitlichen Verzögerung
dieses Vorgehens und anhand mehrerer Faktoren wie
Komorbiditäten, Alter, Neurostatus oder vorangegangener Reanimation
frühzeitig im „Heart Team“ evaluiert werden.
Im Fall einer PCI hat sich bei einer Mehrgefäßerkrankung
oder Hauptstammstenose eine primäre „culprit-lesion-only“-
Strategie mit PCI der restlichen Stenosen im Intervall als
gegenwärtiger Goldstandard etabliert (Abb. 2) [12, 22]. Richtungsweisend
war in dieser Hinsicht die bis dato größte randomisierte
Studie beim IKS- CULPRIT-SHOCK. Hier konnte
eine deutliche Reduktion der primären Endpunkte, 30-Tages-Mortalität
oder Nierenersatztherapie, bei einer primären
„culprit-lesion-only“-Strategie verglichen mit einer Mehrgefäß-
PCI erreicht werden [12]. Der Vorteil dieser Vorgehensweise
wurde darüber hinaus im 1-Jahres-„Follow-up“ erneut
in allen Subgruppen mit konstanter Reduktion der primären
Endpunkte bestätigt [32]. Lediglich die Rate an koronarer Re-
Intervention war bei Patienten mit initialer „culprit-lesiononly“-
Strategie gegenüber einer „multivessel“-PCI signifikant
erhöht. Angesichts der erhöhten Mortalität bei Patienten mit
Mehrgefäßerkrankung und/oder Hauptstammstenose im Vergleich
zur Eingefäßerkrankung und der Tatsache, dass > 70 %
der Patienten mit IKS eine Mehrgefäßerkrankung aufwiesen,
ist diese Erkenntnis wegweisend für die Therapie und sollte bis
auf spezielle Szenarien – wie einem unklaren Koronarbefund
mit mehreren möglichen „culprit lesions“ – auch in der Praxis
umgesetzt werden [22].
Abbildung 2: Entwicklung der IKS-Scores von 2010 bis 2021 mit sukzessiver Reduktion der benötigten Variablen. Übersetzt aus [20]; Nachdruckgenehmigung angefordert.
Entgegen diesen klaren Vorgaben der rezenten ESC-Guidelines
haben sich die US-amerikanischen Leitlinien bis jetzt
nicht diesen geänderten Empfehlungen angeschlossen [33].
Es gibt auch Hinweise, dass es Subgruppen mit Patienten im
IKS gibt, die von einer sofortigen Mehrgefäß-PCI profitieren
könnten: dies sind Patienten mit verzögertem Fluss in den
Nicht-Infarkt-Läsionen oder Patienten mit nicht klar zu identifizierbarer
„culprit lesion“. Möglicherweise könnten Patienten
in fortgeschrittenen IKS- Stadien, die den Einsatz eines
MCS nötig machen, von einer Mehrgefäß-PCI profitieren [34].
Allerdings sind diese Ergebnisse wegen eines möglichen Bias
und der fehlenden Randomisierung mit großer Vorsicht zu
interpretieren.
Antithrombotische Maßnahmen im IKS bei pPCI
Die antithrombotische Therapie beim IKS ist bereits durch die
Art der Verabreichung oft limitiert. Initial ist eine aktive orale
Einnahme durch Patienten nicht immer möglich, die gastrointestinale
Aufnahme des Wirkstoffs und folglich Thrombozyten-
Aggregations-Hemmung zum Zeitpunkt der PCI können bei Schmelztabletten wie Ticagrelor oder Verabreichung eines
zermörserten Wirkstoffs über eine Magensonde nicht gewährleistet
sein [35]. Daher ist im akuten Setting eine intravenöse
Applikation der Thrombozyten-Aggregations-hemmenden
Therapie zu bevorzugen [36].
Cangrelor, der bis dato einzige zur intravenösen Verabreichung
zugelassene P2Y₁₂-Rezeptor-Antagonist, zeichnet sich
pharmakodynamisch durch einen schnellen Wirkeintritt binnen
ungefähr 2 Minuten sowie eine kurze Halbwertszeit von
3–6 Minuten aus [37–39]. Auch pharmakodynamisch konnte
bislang ein schnellerer Wirkungseintritt gegenüber der alleinigen
oralen Gabe der potenteren oralen P2Y₁₂-Rezeptor-
Antagonisten Ticagrelor und Prasugrel, auch in zermörserter
Form, nachgewiesen werden [40, 41]. Diese Eigenschaft ist
gerade im Setting des IKS von Vorteil. Auch die Blutungsinzidenz
bei zusätzlichem Einsatz von Cangrelor gegenüber einer
alleinigen Gabe von oralen P2Y₁₂-Rezeptor-Antagonisten im
kardiogenen Schock war nicht signifikant erhöht [42]. Eine
retrospektive Match-paired-Analyse ergab einen Sterblichkeitsvorteil
durch den Einsatz von Cangrelor [43]. Eine multizentrische,
randomisierte Studie zum Einsatz, der Sicherheit
und Effektivität von Cangrelor im Vergleich mit potenten
oralen P2Y₁₂-Rezeptor-Antagonisten beim IKS ist derzeit
im Laufen (DAPT-SHOCK-AMI Studie; clinicaltrials.gov
NCT03551964).
Hämodynamische Stabilisierung
Trotz primärem Fokus auf frühzeitige Revaskularisation, sollte
die supportive medikamentöse Therapie auch im initialen Setting
zur hämodynamischen Stabilisierung nicht in den Hintergrund
geraten. Entsprechend den aktuellen STEMI-Leitlinien
ist diesbezüglich primär auf eine adäquate Analgosedierung
mittels Benzodiazepinen und intravenöser Morphingabe zu
achten, eine Überdosierung mit kontraproduktiven Auswirkungen
jedoch strikt zu vermeiden [21]. Ebenfalls negativ
wirkt sich im Setting des IKS eine Gabe von Beta-Blockern
genauso wie RAAS-Inhibitoren aus. Letztere Substanzklassen
sind neben Aldosteron-Antagonisten jedoch gegebenenfalls
im weiteren Verlauf unter Beachtung der linksventrikulären
Ejektionsfraktion (LVEF) nach initialem Schockgeschehen
durchaus indiziert.
Blutdruckmanagement
Der Großteil von Patienten mit IKS erhält zur Blutdruckstabilisierung
Inotropika und Vasopressoren wie Dopamin,
Dobutamin, Adrenalin oder Noradrenalin. Angesichts der
zahlreichen Nebenwirkungen eines erhöhten myokardialen
Sauerstoffverbrauchs
sowie vasokonstriktiven Effekts mit
konsekutiv erhöhter Nachlast, sind Katecholamine und Vasopressoren
jedoch beim IKS wohlüberlegt und sorgfältig einzusetzen.
Die aktuelle S3-Leitlinie zum IKS empfiehlt Dobutamin
als Inotropikum der Wahl und Noradrenalin als Vasopressor
der Wahl bei einem „mean arterial pressure“ (MAP) von
< 65 mmHg [44].
Unter den zur Auswahl stehenden Katecholaminen sollte in
Betracht gezogen werden, dass Noradrenalin im Vergleich zu
Adrenalin ein günstigeres Nebenwirkungsprofil, sowie weiters
eine geringere Rate an Arrhythmien als Dopamin aufweist [3,
21, 45, 46]. Größere Vergleichsuntersuchungen der Substanzen
im IKS liegen aber derzeit nicht vor.
Der Kalzum-Sensitizer Levosimendan mit sowohl positiv inotroper
als auch vasodilatierender Wirkung kommt in der akut
dekompensierten chronischen Herzinsuffizienz bereits seit
über 20 Jahren zum Einsatz [47]. Im kardiogenen Schock wirken
sich jedoch bekannte Nebenwirkungen der Substanz wie
Hypotonie, ein verzögerter Wirkungseintritt von mehreren
Stunden und die lange Halbwertszeit gegebenenfalls nachteilig
aus und limitieren den Einsatz [48]. Obwohl Levosimendan
beim IKS in speziellen Settings wie bei schwerer pulmonaler
Hypertonie durchaus in Erwägung gezogen werden sollte,
konnten bis dato für die alleinige Gabe von Levosimendan
beim IKS in mehreren Meta-Analysen trotz nachgewiesenermaßen
positiver Effekte auf Ejektionsfraktion und Herzindex
kein signifikanter Überlebensvorteil und keine Reduktion der
Mortalität im Langzeit-Follow-up gezeigt werden [49–51].
Einzelne Studien lassen jedoch einen Überlebensvorteil durch
die kombinierte Gabe mit Noradrenalin vermuten [52]. Daher
bleiben diesbezüglich die Ergebnisse der LevoHeartShock-
Studie abzuwarten, die den frühzeitigen Einsatz von Levosimendan
anstatt Dobutamin untersucht (
clinicaltrials.gov NCT04020263).
Maschinelle Beatmung
Patienten mit akuter Herzinsuffizienz und/oder IKS benötigen
häufig zusätzliche Sauerstoffgabe und gegebenenfalls
Atemwegssicherung. Indikationen dafür sind Hypoxämie,
Hyperkapnie und eine Azidose. Die hämodynamischen Auswirkungen
der Überdruckbeatmung sollen dabei jedenfalls
bedacht werden. Einerseits wird die Atemarbeit dadurch vermindert
und es kommt zu positiven Effekten auf die Linksventrikelfunktion
und/oder auf den erhöhten pulmonalkapillären
Wedge-Druck
(PCWP), andererseits wird durch den
verminderten venösen Rückstrom auch die Vorlast und damit
das Herzzeitvolumen vermindert. Insbesondere bei akutem
Lungenödem kann durch nichtinvasive Beatmung eine Verbesserung
der Hämodynamik und eine Verminderung der Intubationsrate
erzielt werden [53].
Durch nichtinvasive Beatmung können die oben genannten
Störungen rascher und zuverlässiger als durch Sauerstoffapplikation
über die Nasenbrille ausgeglichen werden, interessanterweise
konnte jedoch bisher kein Unterschied in der
Mortalität zwischen verschiedenen Beatmungsmodi der nichtinvasiven
Beatmung (CPAP, BiPAP) festgestellt werden [54].
Bei fehlendem Ansprechen der nichtinvasiven Beatmung,
elektrischer Instabilität, Bewusstlosigkeit, Erschöpfung des
Patienten oder unsicheren Atemwegen soll es zu keiner Verzögerung
der endotrachealen Intubation kommen. Zusammenfassend
bleibt festzuhalten, dass die nichtinvasive Beatmung
für wache, kooperative Patienten mit Lungenödem auch bereits
in den ESC-Leitlinien mit einer Klasse-IIa-Empfehlung
(Evidenzgrad B) angeführt wurde [3].
Mechanische Unterstützungssysteme
Die intraaortale Ballonpumpe (IABP) kann zur Unterstützung
der Herztätigkeit bei IKS eingesetzt werden, wenn andere
Maßnahmen wie medikamentöse Therapie und Beatmung
nicht ausreichen und wurde bis vor wenigen Jahren noch in
internationalen Leitlinien beim IKS empfohlen. Bemerkenswerterweise
spricht in dieser Hinsicht die Datenlage heute
jedoch gegen den Einsatz der IABP und wird in der aktuellen
Deutsch-Österreichischen S3-Leitlinie folglich nicht mehr bei
Pumpversagen empfohlen [44].
Dieses Umdenken wurde durch die Ergebnisse der IABPSCHOCK-
II-Studie eingeleitet, einer großen randomisierten
multizentrischen Studie mit 600 Patienten, die keinen Vorteil
der IABP im Vergleich zur konservativen Therapie hinsichtlich
30-Tages-Mortalität sowie im Verlauf nach einem und 6
Jahren zeigten [13]. Andere Unterstützungssysteme führen zu
einer stärkeren hämodynamischen Unterstützung als die IABP.
So konnte im Vergleich zur IABP mit dem Impella-System in
einer Studie an 26 Patienten mit IKS ein verbesserter Herzindex
erzielt werden [55], daraus ergab sich allerdings in einer
weiteren Studie an beatmeten Patienten kein Überlebensvorteil
[56]. Die Ergebnisse einer Meta-Analyse von Thiele et al.
zeigten ebenfalls keinen Unterschied in der 30-Tages-Mortalität
zwischen MCS und IABP [57].
Eine weitere Möglichkeit der temporären mechanischen
Unterstützung stellt die veno-arterielle (VA) extrakorporale
Membranoxygenierung (ECMO) dar. Angesichts der limitierten
Evidenz einer Mortalitätsreduktion und dem Mangel an
klinischen Studien sollte diese Form der Unterstützung jedoch
vorwiegend Patienten mit IKS und refraktärem Herzstillstand
vorbehalten bleiben [4]. Die Ergebnisse der beiden diesbezüglich
aktuell laufenden und bis dato größten internationalen
sowie multizentrischen Studien, ECLS-SHOCK und EUROSHOCK,
bleiben somit abzuwarten [58, 59].
In einer internationalen, multizentrischen Kohortenstudie
konnte im Vergleich von 255 Patienten mit reiner VA-ECMO
Behandlung und ebenfalls 255 Patienten mit kombiniertem
Einsatz einer VA-ECMO und linksventrikulärem „venting“
durch ein Impella-System (ECMELLA) eine trotz erhöhter
Komplikationsrate reduzierte 30-Tages-Mortalität gezeigt
werden [60].
Weitere Devices wie TandemHeart (Cardiac Assist, Inc., Pittsburgh,
USA) und HeartMate PHP (Abbott, Lake Bluff, Illinois,
USA) stehen ebenfalls zur Auswahl, bedürfen jedoch einer
herzchirurgischen Versorgung mit entsprechender Expertise
und sind dadurch im Einsatz gegebenenfalls limitiert.
Management mechanischer Infarktkomplikationen
Die häufigsten mechanischen Komplikationen stellen die
Mitralklappeninsuffizienz, die Ruptur des interventrikulären
Septums sowie der freien Ventrikelwand dar.
Aufgrund der hohen Mortalität dieser Komplikationen von bis
zu 75 % bei Ruptur der freien Ventrikelwand, sollten primär
immer eine rasche Diagnostik und eine frühzeitige Therapie
im Vordergrund stehen [61]. Bei der Diagnostik stellt bei den
genannten Komplikationen die Echokardiographie das zentrale
diagnostische Instrument dar. Im Falle einer Ruptur der
Ventrikelwand beispielsweise sollte so schnellstmöglich eine
Differenzierung zwischen subakuter Tamponade oder akuter
Ruptur mit Tamponade und hämodynamischer Beeinträchtigung
erfolgen, um weitere Schritte wie eine Perikardiozentese
als weitere Diagnostik oder eine rasche chirurgische Sanierung
bei hämodynamischer Relevanz einzuleiten [1].
Die Mitralklappeninsuffizienz ist eine häufige Komplikation im
Rahmen der linksventrikulären Dysfunktion durch oft asymmetrischen
Zug der Papillarmuskeln und Sehnenfäden auf die
Mitralklappensegel mit konsekutiv eingeschränktem Klappenschluss
[62]. Darüberhinaus stellt die Papillarmuskelruptur
eine weitere mögliche Ursache der Mitralklappeninsuffizienz
dar. Dieser akute Auslöser sollte bei vermindertem Herzzeitvolumen
und klinischem Verdacht echokardiographisch, am
besten durch ein transösophageales Echokardiogramm, ausgeschlossen
werden, um gegebenenfalls durch operative Maßnahmen
die Überlebenschancen bei dieser oftmals fulminanten
Variante zu verbessern [63]. Erste Ergebnisse zeigen, dass
eine perkutane Maßnahme mit Mitra-Clip eine Alternative zur
OP darstellen kann [64, 65].
Obwohl mittlerweile eine vergleichsweise seltene Komplikation
des IKS, wird dem Postinfarktventrikelseptumdefekt bei
konservativem Vorgehen noch immer eine hohe Mortalität von
> 80 % zugeschrieben [66]. Somit sollte auch hier der Fokus auf
frühzeitiger Diagnostik mittels Echokardiographie und Nachweis
eines Links-rechts-Shunts durch das Ventrikelseptum
liegen. Um Folgen, wie eine fortgeschrittene Herzinsuffizienz
und Multiorganversagen, zu verhindern und die Prognose zu
verbessern, wird eine ehestmögliche operative Sanierung oder
alternativ ein interventioneller Verschluss empfohlen [67, 68].
Bereits klinisch kann hier bei aufmerksamer Auskultation mit
lautem Holosystolikum punctum maximum links parasternal
der entsprechende Verdacht gestellt werden.
Das Rechtsherzversagen im Rahmen des IKS benötigt eine
zielgerichtete und adäquate Therapie, oft mittels primärer PCI
der verschlossenen rechten Herzkranzarterie (RCA) angesichts
der schwerwiegenden hämodynamischen Folgen. Diagnostische
Schritte sollten daher auch in diesem Fall bei Verdacht
frühzeitig eingeleitet werden und immer Echokardiographie,
EKG und Rechtsherzkatheter mit PACs beinhalten. Während
klinisch bereits durch die klinische Symptomkonstellation
aus Hypotonie und Jugularvenenstauung der Verdacht auf
Rechtsherzversagen gestellt wird, sind in der Echokardiographie
Hinweise wie Rechtsventrikel-Dilatation, Pulmonal-/
Trikuspidalklappeninsuffizienz oder rechtsventrikuläre
Ejektionsfraktion in Verbindung mit echokardiographischen
Mitteln wie „tricuspid annular plane systolic excursion“ (TAPSE),
Gewebedoppler und „Tei Index“ (TI) richtungsweisend.
Elektrokardiographisch sollten ST-Strecken-Hebungen in den
rechtspräkordialen Ableitungen V
3r und V
4r in Verbindung mit
Hypotonie Anlass zum Verdacht auf Rechtsherzversagen geben.
In weiterer Folge kann es zu einem kompletten AV-Block
3 oder Vorhofflimmern kommen, die gegebenenfalls entsprechender
rhythmologischer Therapie durch Kardioversion oder
Schrittmacherstimulation nach Reperfusion bedürfen.
Ein Rechtsherzkatheter liefert weitere Informationen über
Druckverhältnisse sowie Herzzeitvolumen und lässt auf essenzielle
Parameter wie „systemic vascular resistance“ (SVR),
„pulmonary vascular resistance“ (PVR) oder „pulmonary artery
pulsatility index“ (PAPI) rückschließen.
ROSC und Hypothermie
Das Management nach kardiopulmonaler Reanimation und
„return of spontaneous circulation“ (ROSC) stellt einen weiteren
zentralen Punkt in der Behandlung von Patienten mit IKS
dar. Angesichts der zahlreichen pathophysiologischen, häufig
temperaturabhängigen Prozesse im direkten Anschluss an
einen zerebralen Sauerstoffmangel mit potenziellem irreversiblem
Reperfusionsschaden, kommt dieser Phase eine hohe Bedeutung
zu. Das spiegelt sich sowohl in der CULRIT-SHOCK
als auch der IABP-SHOCK-II-Studie wider, wo 40–50 % aller
Patienten reanimiert und daraufhin teilweise einem gezielten
Temperatur-Management unterzogen wurden [11, 12].
Das Wissen um eine Verbesserung des neurologischen Outcomes
durch gezielte Hypothermie nach ROSC, unabhängig
davon, ob es sich um einen schockbaren oder nicht-schockbaren
Herzstillstand handelte, fundiert auf drei grundlegenden
Studien [69–71]. Obwohl zwei davon bereits 2002 publiziert
wurden und die letzte erst 2019, ist allen gemeinsam, dass eine
gezielte Hypothermie mit 32–34 °C durch externe Kühlung
für 12 bis maximal 24 Stunden bei komatösen Patienten das
neurologische Outcome verbesserte [69–71].
Erhöhtes Infektions- und Blutungsrisiko sind jedoch als potenzielle
Nebenwirkungen zu beachten und sollten bei der Entscheidung
berücksichtigt werden.
Faktoren wie ideale Temperatur, Zeitpunkt des Beginns und
Dauer der Hypothermie sind jedoch nach wie vor nicht endgültig
evidenzbasiert definiert und bleiben bis heute Diskussionsgegenstand.
Weiters gibt es Hinweise auf negative Auswirkungen
durch verminderte Laktat-Clearance bei therapeutischer
Hypothermie im Rahmen des IKS, wie die Ergebnisse der
SHOCK-COOL-Studie gezeigt haben [72]. Dabei sollte beachtet
werden, dass diese 2018 publizierte, randomisierte Studie,
lediglich 40 Patienten umfasste, die vor Randomisierung nicht
reanimiert wurden.
Somit bleibt festzuhalten, dass aufgrund eines verbesserten
neurologischen Outcomes der gezielten Hypothermie mit Vorzugsweise
33 °C trotz potenzieller Nebenwirkungen ein hoher
Stellenwert in der Behandlung jener komatösen Patienten zukommt,
die im Rahmen des IKS reanimiert wurden [1].
Ausblick
Trotz einer zunehmenden Anzahl randomisierter Studien im
IKS ist das Wissen zur optimalen Therapie bislang limitiert.
Studien zum Einsatz der mechanischen Unterstützungssysteme
sind auf dem Weg und die Ergebnisse werden in den
nächsten 2–3 Jahren erwartet. Unklarheit herrscht bislang
zum optimalen Zielblutdruck, zum Einsatz der kreislaufunterstützenden
Substanzen und zur Beatmungstherapie. Auch die
Organisation der Versorgung der IKS-Patienten sollte noch
besser definiert und organisiert werden. Nur mit der Summe
all dieser Maßnahmen könnte eine weitere Senkung der Sterblichkeit
gelingen.
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